Sie gehören zu den größten Hunderassen und genießen den besten Ruf – die weltberühmten Bernhardiner. Mit ihren genügsamen Blicken, den riesigen Schlappohren und herabhängenden Hautlappen im Gesicht sehen sie aus wie riesige Kuscheltiere, die keinem Menschen jemals etwas zuleide tun könnten.
Der Ursprung der Bernhardiner
Der Ursprung des Stammbaumes dieser Hunde liegt im schweizerisch-italienischen Raum. Die Vorfahren der großen Arbeitshunde wurden in einem Hospiz in den schweizerischen Westalpen von Mönchen gezüchtet, um am St.-Bernhard-Pass nahe der schweizerisch-italienischen Grenze bei Rettungseinsätzen behilflich zu sein. Erste bildliche Darstellungen des italienischen Malers Salvator Rosa von 1690 weisen darauf hin, dass die Mönche die Hunde bereits damals als Nutztiere hielten.
Das berühmteste Exemplar seiner Art war ein Hund namens Barry. Er lebte zwischen 1800 und 1814 und gehörte zur Gattung Alpiner Mastiff. Dieser war kleiner und leichter gebaut als die heutigen Bernhardiner. Er soll zwischen 40 und 100 Menschen das Leben gerettet haben. Eine seiner größten Heldentaten – der Legende nach – war die Rettung eines kleinen Jungen, den er schlafend in einer Eishöhle fand. Barry hat ihn aufgewärmt und durch Eis und Schnee auf seinem Rücken zum Hospiz getragen. Ihm zu Ehren wurde 1899 ein Denkmal auf dem Pariser Hundefriedhof Cimetière des chiens errichtet. Der Körper Barrys wurde konserviert und präpariert und kann im Naturhistorischen Museum in Bern bewundert werden.
Während der schweren und lawinenreichen Winter in den Jahren 1816 bis 1818 starben viele der Bernhardiner Lawinenhunde der alten Rasse. Aufgrund von einer Kreuzzüchtung mit Hunden der Gattung Neufundländer verloren die Hunde ihre vorteilhaften Eigenschaften, beim Versuch die Zucht zu erhalten. Beispielsweise wurde ihr Fell zu lang. Das lange Fell saugt zu viel Feuchtigkeit auf und gefriert, wodurch die Körper der Tiere nicht mehr vor Kälte geschützt sind und das Gewicht eine zusätzliche Belastung darstellt.
Aussehen und Wesen
Die heutigen Bernhardiner erreichen eine Höhe von etwa 90 Zentimeter und haben flauschig-dichtes langes Haar. Die typischen Fellfarben sind Rotbraun und Schwarz mit Weiß. Am beliebtesten sind sie, wenn sie eine sogenannte schwarze Maske im Gesicht und weiße Flecken an Nase, Hals, Brust und auf den Pfoten haben. Sie sind kräftig und können bis zu 120 Kilogramm wiegen. Sie gelten als sensibel, treu und zuverlässig. Auch zu Fremden sind sie zutraulich. Die Wesensart dieser Hunde ist ruhig und anhänglich. Bernhardiner sind zwar gute Familienhunde, leiden aber im Allgemeinen unter vielerlei genetischen Dispositionen und haben wie viele andere große Hunde keine hohe Lebenserwartung.